Samstag, 22. September 2007

Stillen - doch kein Allergie-Schutz?

(Montreal - 19.09.2007) Kinder, die den ersten 3 Lebensmonaten ausschließlich gestillt werden, erkranken nicht seltener an Asthma oder Allergien als "Flaschenkinder". Das ist das Ergebnis einer Studie des kanadischen Forscher-Teams um Michael S. Kramer von der Kinderklinik Montreal. Die Daten wurden in der Online-Ausgabe des Fachmagazins "British Medical Journal" (BMJ) veröffentlicht.

Im Rahmen der Studie beobachteten die Forscher 13.889 Mütter mit ihren Kindern über einen Zeitraum von sechseinhalb Jahren. 50% der Teilnehmerinnen stillten ihre Kinder ausschließlich in den ersten 3 Monaten nach der Geburt und länger.

Bei Kontrollen nach 3 Monaten, 6 Jahren und nach einem weiteren halben Jahr hatten die ausschließlich und lang gestillten Kinder kein geringeres Risiko für Allergien, Heuschnupfen oder Asthma. Hierzu wurden die Mütter per Fragebogen befragt, welche Krankheiten die Kinder bisher durchgemacht hatten.

Mit einem Allergie-Test (Prick-Test) untersuchten die Mediziner die Schulkinder dann auf häufige Allergene wie Hausstaubmilben, Katzenhaare und Gräserpollen. Dabei konnten die Wissenschaftler bei den "Brustkindern" kein verringertes Risiko für Allergien, Heuschnupfen und Asthma feststellen. Bei einigen Stillkindern zeigte sich sogar ein 2-3fach höheres Allergie-Risiko.Andere Studien belegen hingegen, dass Stillen vor Allergien und Asthma schützen kann. Weitere Forschungsarbeiten konnten bisher die schützende Wirkung von Muttermilch nicht nachweisen oder deuten gar auf ein erhöhtes Risiko für Allergien und Asthma hin. Die Forscher sind sich indes darüber einig, dass Stillen in der Regel die wichtigste und beste Form der Ernährung für Babys ist.

http://www.vitanet.de/aktuelles/Schwangerschaft-und-Stillzeit/20070919-Stillen---doch-kein-Allergie-Schutz-/